Umbauen in Südtirol – was du wissen musst
Viele Hausbesitzer:innen träumen davon: ein helleres Wohnzimmer, ein modernes Bad oder ein Dachausbau für mehr Platz. Doch bevor Handwerker loslegen, gilt in Südtirol: Fast jeder Umbau braucht klare Regeln und Genehmigungen. Wer das übersieht, riskiert Verzögerungen, Strafen oder Probleme beim späteren Verkauf.
Hier erfährst du, welche Arbeiten frei sind, wann du eine Bewilligung brauchst und wie du dein Projekt stressfrei umsetzt.
Genehmigungsfrei oder nicht?
Nicht alles muss beantragt werden. Kleinere Arbeiten wie Wände streichen, Böden tauschen oder kleine Reparaturen sind genehmigungsfrei.
Sobald sich Wohnfläche, Nutzung oder Aussehen ändern, brauchst du aber eine Meldung oder Baugenehmigung.
Zum Beispiel bei:
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neuen oder versetzten Wänden
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zusätzlichen Türen oder Fenstern
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Dachbodenausbau

Die rechtliche Basis: Raumordnungsgesetz
Grundlage ist das Landesgesetz Nr. 9/2018 „Raum und Landschaft“.
Es regelt, welche Arbeiten mit einer einfachen Meldung (BBM oder ZeMeT) möglich sind und wann eine richtige Baugenehmigung notwendig wird.
Wichtig: Jede Gemeinde hat eigene Regeln. Was in Meran leicht geht, kann anderswo zusätzliche Auflagen haben. Deshalb: Frühzeitig mit einem Geometer abklären.
Kataster & Grundbuch – oft vergessen
Nach einem Umbau müssen Änderungen auch im Kataster und Grundbuch eingetragen werden.
Beispiele:
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Dachbodenausbau
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Zusammenlegung von Zimmern
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Wintergarten-Anbau
Ohne Aktualisierung drohen später Probleme bei Verkauf, Kredit oder Notartermin.
Sicherheit auf der Baustelle
Als Bauherr:in trägst du Verantwortung für die Sicherheit.
Bei größeren Umbauten ist ein Sicherheitskoordinator Pflicht. Fehlt das Konzept, drohen Bußgelder oder Haftungsrisiken.
Typischer Ablauf eines Umbaus
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Idee & erste Beratung beim Geometer
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Klären, ob Meldung oder Genehmigung nötig ist
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Einreichung bei der Gemeinde
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Baustart (erst nach Genehmigung – außer bei BBM/ZeMeT)
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Abschluss & Eintragung ins Kataster/Grundbuch
Häufige Fragen
Neues Bad – Genehmigung nötig?
Nur wenn Wände oder Anschlüsse verändert werden.
Wie lange dauert eine Genehmigung?
Meist 1–3 Monate, bei komplexen Fällen länger.
Was kostet die Einreichung?
Unterschiedlich: Gemeindekosten + Geometerhonorar. Am besten ein Angebot einholen.
Kann ich während der Bauphase Pläne ändern?
Ja – aber nur mit neuer Genehmigung.
Typische Stolperfallen
- Alte „Bausünden“ wie nicht gemeldete Zubauten
- Zu kurze Vorlaufzeit
- Denkmalschutz oder Ortsbildschutz übersehen
- Kataster/Grundbuch nicht angepasst
Fazit
Ein Umbau in Südtirol bringt mehr Wohnkomfort – aber nur, wenn die rechtlichen Schritte stimmen.
Mit einem erfahrenen Geometer an deiner Seite sparst du Zeit, Geld und Nerven – und stellst sicher, dass dein Traumprojekt nicht am Papierkram scheitert.
Mein Tipp zum Schluss: Plane rechtzeitig, hol dir die richtige Unterstützung und bleib gelassen – dann wird dein Umbau nicht zur Nervenprobe, sondern zu einem erfüllenden Projekt. Ich wünsche dir viel Erfolg, Freude und ein wunderschönes neues Zuhause!